Am ersten Mai konnte Dr. Conrad Welp seine 30-jährige Betriebszugehörigkeit im Verein zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft (VzF) in Uelzen feiern. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Mitglieder des bäuerlichen Ehrenamtes gratulierten und bedankten sich herzlich bei ihrem engagierten Geschäftsführer.
Als er im Jahr 1986 als ‚Abteilungsleiter Zucht’ begann, war die beeindruckende Entwicklung des VzF noch nicht absehbar. Bereits nach kurzer Zeit übernahm Dr. Welp die Geschäftsführung der Schweineproduktion Hannover als Vermehrungsorganisation im VzF für das Bundeshybridzuchtprogramm (BHZP). Hier konnte er sein umfangreiches Fachwissen einbringen, als der VzF in dieser Zeit von einem Schweinekontrollring zu einem System mit Beratung und Erzeugergemeinschaften nach dem Marktstrukturgesetz für alle Produktionsstufen ausgebaut wurde.
Mit der Gründung des VzF-Verbundes als freiwillige bäuerliche Integration Anfang der 90er Jahre wurde eine neue Entwicklungsstufe der landwirtschaftlichen Tierhaltung erreicht. In dieser Phase übernahm Dr. Welp die Hauptgeschäftsführung im VzF-Verbund und forcierte den Aufbau des Integrierten Tierärztlichen Betreuungssystems (ITBS) und des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001 für alle Stufen der landwirtschaftlichen Produktionskette Schwein, was seinerzeit einmalig in Deutschland war. Immer mit Blick auf das Tierwohl, auf Produktqualität und den Betrieb des Landwirts, der innerhalb dieser Parameter ökonomisch arbeiten muss.
Die starke Bündelung der landwirtschaftlichen Interessen führte zur Integration als VzF GmbH ‚Erfolg mit Schwein’, die alle Geschäftsfelder von der Beratung bis zur Vermarktung vereint. Im Jahr 2007 wurde Dr. Welp schließlich Vorsitzender der Geschäftsführung – und blickt heute auf ein Unternehmen mit 2.000 Mitgliedern und Kunden, das spezialisierte Beratungen anbietet und ca. 3,4 Mio. Zucht- und Nutztiere pro Jahr vermarktet.
Zusätzlich zu seiner Arbeit im VzF hat Dr. Welp 2004 die Geschäftsführung der BHZP GmbH und der Veterinärgesellschaft im BHZP GbR sowie 2009 die Geschäftsführung in der Erzeugergemeinschaft Nord-West e.G. in Georgsmarienhütte übernommen. Das BHZP nimmt nach schwierigen Jahren mittlerweile die führende Position in der deutschen Schweinezucht ein.
Zeit zum Zurücklehnen bleibt also kaum, zumal Dr. Welp und sein Team auch künftig immer wieder neue Herausforderungen erwarten. So wird laut Dr. Welp die Bedeutung der einzelbetrieblichen Beratung steigen, denn die Landwirte würden individuelle und noch stärker strukturierte Lösungen für ihre Betriebe nachfragen – auch als Hilfestellung für die von der Politik initiierten, jedoch oft unübersichtlichen Dokumentations-Anforderungen. Zudem wird die Vermarktung differenzierter erfolgen und unterschiedliche Qualitäten für unterschiedliche Märkte anbieten müssen. Laut Dr. Welp werden die Erkenntnisse aus der Forschung und Entwicklung der letzten Jahre eine bedeutende Grundlage für die realistische Beurteilung von politischen Anforderungen bilden, denen sich die Landwirte gegenübersehen. Viele spannende Aufgaben erwarten Dr. Welp also auch in der nahen Zukunft.