Eine zentrale Frage war, welche Eigenschaften eine in Abferkelsystemen mit Bewegungsfreiheit gehaltene Sau besitzen sollte, damit sie - und auch ihre Ferkel - größtmögliche Tiergesundheit und höchstmögliches Wohlergehen ohne Leistungsbeeinträchtigungen in diesen Systemen erfährt. Zudem muss die Arbeitssicherheit des Menschen im Umgang mit den Sauen gewährleistet bleiben.
Das aus den Mitteln des BÖLN (Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen der nachhaltigen Landwirtschaft) geförderte Projekt ist im Juni 2016 gestartet und läuft aktuell aus. Zahlreiche Merkmale aus den Bereichen Verhalten, Gesundheit und Wohlergehen - von Sau und Ferkeln - wurden untersucht.

Beteiligte an dem Forschungsprojekt sind:

• Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie)
• Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
• Landwirtschaftkammer Niedersachsen
• BHZP GmbH

Ein Kernpunkt des Projektes war die Entwicklung und Evaluierung von neuen Verhaltensmerkmalen für Sauen. Hierfür wurden über zwei Jahre Daten im Basiszuchtbetrieb Garlitz der BHZP GmbH erhoben und analysiert. Sauen, die eine hohe Toleranz gegenüber menschlichen Interaktionen bei gleichzeitig guter Mütterlichkeit aufzeigten, standen im Fokus. Hier konnten geeignete Merkmale gefunden werden, die züchterisch verwertbare Erblichkeiten aufweisen. Mit der Selektion auf Liebe und umgängliche Sauen startete die BHZP GmbH schon während der Projektlaufzeit und konnte somit die Forschungsergebnisse direkt in die Praxis umsetzen.