Der erste Programmpunkt führte die Gruppe zur Eber-Besamungsstation in Wilsum. Hier erhielten die Teilnehmer detaillierte Informationen zur Selektion von Ebern in der BHZP-Eberstrategie und deren Vorteilen in der Schweinezucht. Der fachliche Austausch ermöglichte einen tiefen Einblick in die Bedeutung der Eber für die Zuchtqualität und die wirtschaftliche Effizienz.
Im Anschluss besuchte die Gruppe den Betrieb Scholten, der von zwei Quereinsteigern geführt wird. Vor zwei Jahren übernahm das Paar den Hof seiner Schwiegereltern und hält heute rund 200 Sauen im geschlossenen System. Besonders beeindruckend ist die moderne Betriebsstruktur mit 52 Abferkel-Bewegungsbuchten, die in einem 5-Wochen-Rhythmus genutzt werden. Gefüttert wird mit einer WEDA Optimum und einer Nutrix, was die Effizienz der Fütterung steigert und zur Tiergesundheit beiträgt.
Die nächste Station war der Betrieb Balder, der ebenfalls auf moderne Technik setzt. Hier kommt eine Unterflurlüftung im Abferkelstall zum Einsatz, die für ein stets angenehmes Klima sorgt. Zudem wurde das Deckzentrum den zukünftigen Anforderungen angepasst und auf die vorgeschriebenen 5 m² erweitert. Dies geschah durch den Umbau des alten Abferkelstalls und den Anbau einer Arena auf Stroh.
Am zweiten Tag besuchte die Gruppe den Betrieb Deye, der rund 80 Sauen im geschlossenen System hält. Der Betrieb setzt auf Tierwohl und vermarktet seine Produkte selbst. Besonders interessant waren die Erfahrungsberichte zur Haltung von Schweinen mit Ringelschwanz und zur Nutzung von Bewegungsbuchten im Abferkelstall. Auch die Erfahrungen mit freien Säugen wurden ausführlich besprochen.
Zum Abschluss der Exkursion hielt Dr. Anne Appel einen Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeit in der Schweinezucht“. Sie beleuchtete die Herausforderungen und Chancen für die Schweinezucht in einer zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Agrarwirtschaft und rundete damit das Programm der Exkursion ab.
Die Exkursion bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke in moderne Zuchtbetriebe, innovative Techniken und nachhaltige Methoden und förderte den Austausch unter den Junglandwirten. Ein besonderer Dank geht an die Organisatoren und die gastgebenden Betriebe, die mit ihren Einblicken zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.